haben über das Thema "Zeit" geschrieben
und gebeten,
selbst einige Gedanken dazu zu teilen...
das möchte ich gerne tun,
und etwas von meiner persönlichen Geschichte erzählen...
Zeit zu haben, ist ein kostbares Gut.
(und ich habe das Gefühl,
es wird immer kostbarer!)
Nicht nur im Berufsalltag,
auch in der "Freizeit"
haben wir immer mehr Termine,
Aktivitäten, Aufgaben, Druck.
Als berufstätige Mama und Ehefrau (2 Kinder)
fiel mir plötzlich vor ungefähr einem Jahr
das Aufstehen morgens immer schwerer.
Ich hatte ständig das Gefühl, irgendetwas wichtiges
vergessen zu haben, oder "nicht genug" zu leisten.
Kurz gesagt, der Tag hatte zu wenig Stunden, für all
die Dinge, die ich mir vorgenommen habe.
Ich wollte gerne intensive Zeit mit meinen Kindern teilen,
auf der Arbeit alles "richtig" machen,
täglich etwas gesundes kochen,
den Haushalt picobello organisieren,
meinem Mann am Abend zuhören
oder ihn zum Training begleiten...
Doch irgendwann war einfach die Luft raus,
mein Magen streikte.
Jeden Abend schlief ich erschöpft ein,
sobald ich auch nur ein paar Minuten
das Sofa berührt hatte.
Das Gespräch mit meinem Hausarzt brachte die Erkenntnis:
"Sie brauchen Zeit für sich!
Und lassen Sie auch mal den Haushalt liegen!"
Zeit für mich?
Nichtstun?
Das musste ich erst einmal wieder lernen.
Ich redete mit meinem Mann und gemeinsam merkten wir:
Es muss sich etwas verändern.
Ich plante an meinem freien Vormittag bewusst Zeit ein.
Für mich ganz alleine.
Kein Putzen, Einkaufen oder Kochen.
Ein Spaziergang im Wald,
eine kleine Runde joggen,
ein gutes Buch,
oder auch mal nur mit Schokolade auf
dem Sofa liegen und fernsehen.
Und (wer Kinder hat, weiß, was ich meine)-
ohne vorher "schnell noch"
all das rumliegende Spielzeug wegzuräumen
oder das Altpapier rauszubringen.
Auch am Wochenende versuchten wir einen Ausgleich zu schaffen.
Einmal kann mein Mann alleine/ oder mit Freunden etwas unternehmen,
einmal ich.
Ich habe meine Ansprüche an mich selbst heruntergefahren.
Der Geschirrspüler ist fertig?
Gut, das kann durchaus warten bis heute Abend.
Die Bügelwäsche läuft auch nicht weg...
Die Kinder wissen mittlerweile,
dass Mama am Nachmittag mal 30 Minuten für sich braucht
und beschäftigen sich alleine.
(geht natürlich erst ab einem gewissen Alter)
Ich achte auch bei ihren Hobbys/ Verabredungen darauf,
Auszeiten, also freie Tage, einzuplanen.
Spielen oder basteln ohne Uhr im Hinterkopf
kann so entspannend sein
und es tut ihnen richtig gut.
Ich finde, jeder sollte sich ab und an
ein paar Minuten nehmen,
um zu überlegen:
Was will ich im Leben?
Nur von einem Termin zum anderen hetzen?
Die "perfekte" Hausfrau und Mutter sein?
Jeden Tag in der Woche minutiös durchorganisieren?
oder
"Auch mal entspannen"
"Die Natur und die Jahreszeiten bewusst wahrnehmen"
"Einfach mal wieder "Garnichts" vornehmen"
"ein Abend nur für mich alleine"
Natürlich haben auch wir Zeiten,
in den alles zusammenkommt.
Oder die besonders stressig sind.
Um bestimmte Termine kommt man nicht herum.
Ich bin gerne für andere da und helfe, wo ich kann.
Aber insgesamt kann ich heute sagen:
Ich lebe wieder.
Und ich nehme mir die Zeit, die ich brauche.
Zeit mit meinen Lieben,
der Familie,
aber auch mal Zeit für:
süßes Nichtstun.
Eure